Zukunftsfähigkeit im Mittelstand: Warum sich Jobprofile jetzt grundlegend verändern

jens.olberding • 21. Juli 2025

Digitalisierung, KI, E-Rechnungen, Fachkräftemangel – und mittendrin: Jobprofile, die noch aussehen wie 2015.

Viele Unternehmen im Mittelstand spüren, dass sich die Anforderungen an Mitarbeitende rasant verändern. Doch was heißt das konkret für Recruiting, Entwicklung und strategische Planung? Und wie bleiben mittelständische Betriebe auch in fünf Jahren noch handlungsfähig?

Fachkräftemangel ist nicht das eigentliche Problem – veraltete Jobprofile schon

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW, 2024) fehlen in Deutschland über 500.000 qualifizierte Arbeitskräfte – besonders in Pflege, Handwerk, technischen Berufen und im Mittelstand. Gleichzeitig verändern sich Tätigkeiten schnell: Neue Tools, neue Prozesse, neue Kundenerwartungen.


Trotzdem suchen viele Unternehmen weiterhin nach dem perfekten Match auf veraltete Anforderungsprofile, anstatt auf Entwicklungspotenzial und Lernfähigkeit zu setzen.


Praxisbeispiel:
Ein Maschinenbauunternehmen aus dem Nordwesten suchte vergeblich eine Fachkraft mit spezifischen CAD-Kenntnissen. Erst der Wechsel der Perspektive – hin zu einem technikaffinen Quereinsteiger – brachte den Durchbruch. Das Unternehmen investierte in gezielte Einarbeitung und gewann einen loyalen, motivierten Mitarbeitenden.

Anpassungsfähigkeit ist keine Soft Skill – sondern eine Schlüsselkompetenz

Veränderung ist der neue Alltag. Digitalisierung, KI, neue Arbeitsmodelle, Remote Work und sich wandelnde Erwartungen von Mitarbeitenden und Kunden fordern eine neue Denkweise.


Laut OECD (2023) werden weltweit in den nächsten zehn Jahren über 1 Milliarde Jobs grundlegend transformiert – nicht nur durch Technologie, sondern auch durch neue Formen der Zusammenarbeit.


Praxisbeispiel:
Eine regionale Verwaltung führte ein digitales Terminmanagement ein. Die größten Fortschritte kamen nicht von den IT-Profis, sondern von Mitarbeitenden, die offen für Neues waren – obwohl sie anfangs kaum digitale Vorerfahrung hatten. Heute sind sie interne Multiplikatoren.

Neue Anforderungen – neue Kompetenzen

Jobprofile verändern sich nicht, weil Stellen verschwinden – sondern weil sich Tätigkeiten verschieben.


Laut dem Future of Jobs Report (WEF, 2023) zählen folgende Fähigkeiten künftig zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren:

  • Selbstorganisation & Zeitmanagement
  • Lernfähigkeit & Veränderungsbereitschaft
  • Technologisches Verständnis & Datenkompetenz
  • Kollaboration & Kommunikation


Beispiel:
In einer mittelständischen Buchhaltungsabteilung wurde ein KI-Tool zur Vorprüfung von Rechnungen eingeführt. Statt Stellen zu streichen, wurden Mitarbeitende geschult, das Tool kritisch zu nutzen. Ergebnis: schnellere Abläufe, mehr Eigenverantwortung – und höhere Zufriedenheit.

Von „abklopfen“ zu „entwickeln“ – was das für HR und Geschäftsführung bedeutet

Zukunftsfähigkeit entsteht nicht durch Technik allein – sondern durch die Menschen, die sie einsetzen. Das bedeutet auch: Ein Umdenken in Führung und HR.

Laut Fraunhofer IAO (2023) sind Unternehmen mit klarer Kompetenzstrategie nachweislich anpassungsfähiger und innovationsbereiter – ein echter Wettbewerbsvorteil, gerade im Mittelstand.

Zukunft gestalten – Schritt für Schritt und mit eigener Stärke

Standardlösungen gibt es im Mittelstand selten. Aber es gibt echte Vorteile:

  • Kurze Entscheidungswege
  • Hohe Praxisnähe
  • Starke Identifikation mit dem Unternehmen


Diese sollten gezielt genutzt werden, z. B. durch:

  • Regelmäßige Überprüfung und Modernisierung von Jobprofilen
  • Entwicklung interner Lernpfade statt alleiniger Suche am Arbeitsmarkt
  • Führungskräfte als „Ermöglicher“ statt Kontrolleure


Erfahrungswert aus der Beratung:
Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden aktiv in die Entwicklung neuer Rollen einbinden, erleben nicht nur mehr Akzeptanz – sie fördern auch
Kreativität, Innovationskraft und Eigenverantwortung.

Aus der Praxis: Warum es nicht auf Tools ankommt, sondern auf Haltung

„Ich bin kein Digital Native – aber ich habe Lust, es zu lernen.“


Dieser Satz eines Mitarbeiters in einem Beratungsgespräch beschreibt gut, worauf es ankommt: Auf den Willen zur Veränderung. Nicht jede Rolle braucht einen Tech-Background – aber jede Rolle braucht heute mehr Offenheit, Selbststeuerung und Neugier.

Fazit: Zukunftsfähigkeit ist kein Bonus – sondern Voraussetzung

Wer Stellen nur nach dem Hier und Jetzt besetzt, läuft Gefahr, den Wandel zu verschlafen.
Kompetenzentwicklung, strategische Personalplanung und moderne Jobprofile
sind heute entscheidend, um morgen handlungsfähig zu bleiben.


Gerade im Mittelstand können sie zum entscheidenden Hebel werden:
➡️ Für Wettbewerbsfähigkeit
➡️ Für Unternehmenskultur
➡️ Für echte Zukunftsfähigkeit

Lassen Sie uns über Ihre Zukunft sprechen

Die Anforderungen an Mitarbeitende verändern sich – und mit ihnen die Anforderungen an Personalstrategien.


Wenn Sie wissen möchten, wie Ihr Unternehmen durch
strategische, kompetenzbasierte Personalplanung zukunftsfähig aufgestellt werden kann, sprechen Sie uns gerne an.


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von jens.olberding 18. Mai 2025
Warum Future Skills heute entscheidend sind Künstliche Intelligenz (KI) führt zu massivem Wandel in nahezu allen Branchen. Laut dem World Economic Forum werden bis 2028 44 % aller gefragten Fähigkeiten in Unternehmen durch Automatisierung und KI‑Technologien neu definiert. Gleichzeitig entstehen rund 69 Millionen neue Jobs, vor allem in daten‑ und technologiegetriebenen Bereichen. Diese Diskrepanz zwischen Zukunftsbedarf und heutigen Qualifikationen erzeugt Handlungsdruck: Unternehmen, die jetzt Future Skills rekrutieren und fördern, sichern sich die nötige Expertise, um KI‑Chancen tatsächlich zu nutzen – statt von der Entwicklung überrollt zu werden. Die Top 5 Future Skills für die KI‑Ära Analytisches und kreatives Denken – Um KI-Ergebnisse zu interpretieren und daraus innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, sind strukturierte Analysefähigkeiten und kreative Lösungsansätze unverzichtbar . Digitale Urteils‑ und Problemlösungsfähigkeit – Mitarbeitende müssen KI‑Tools kritisch einordnen und datenbasierte Erkenntnisse gezielt auf konkrete Fragestellungen anwenden können. Adaptions‑ und Lernbereitschaft – Schnell wechselnde Anwendungen und Algorithmen erfordern, dass Mitarbeitende kontinuierlich neue Technologien erschließen und bestehende Kenntnisse anpassen. Mensch‑Maschine‑Kooperation – Die Kunst, in hybriden Teams mit KI‑Assistenten zu arbeiten, erfordert ein Verständnis der jeweiligen Stärken von Mensch und Maschine sowie die Fähigkeit, KI‑Output zu veredeln. Ethik‑ und Datenkompetenz – Verantwortungsbewusster Umgang mit sensiblen Daten, Datenschutz‑Regelwerke (z. B. EU‑DSGVO) und Bias‑Vermeidung sind entscheidend, um KI‑Projekte nachhaltig und rechtssicher zu gestalten. So bauen Sie Future Skills systematisch auf 1. Skill‑Mapping & Bedarfsanalyse Ermitteln Sie mit Workshops und Analysetools, welche Kompetenzen heute fehlen und welche in zwei bis drei Jahren benötigt werden. 2. Nachhaltige Talent­pipeline etablieren Trainee‑Programme mit Fokus auf Data Literacy und KI‑Grundlagen Kooperationen mit Hochschulen und Coding‑Bootcamps Talent-Communities, um potenzielle New Hires frühzeitig zu identifizieren 3. Modulare Upskilling‑Roadmaps Anstelle sporadischer Einzelkurse fördern Sie Mitarbeitende mit abgestuften Lernpfaden: Grundlagenmodule (z. B. Datenverständnis, KI‑Einführung) Anwendungsprojekte im realen Arbeitsumfeld Vertiefungsworkshops zu Spezialthemen wie Prompt Engineering oder Ethik in der KI 4. Learning in the Flow of Work Integrieren Sie kurze Micro‑Learning‑Einheiten direkt in den Arbeitsalltag und ermöglichen Sie selbstorganisiertes Lernen über digitale Plattformen.
von jens.olberding 28. März 2025
Treffsichere Personalentscheidungen statt teurer Fehlgriffe Stellen Sie sich vor, Sie besetzen eine entscheidende Position in Ihrem Unternehmen – und wenige Monate später wird klar: Die Person passt nicht ins Team, leistet nicht wie erhofft oder verlässt das Unternehmen wieder. Der finanzielle Schaden? Schnell das 1,5-Fache des Jahresgehalts der Position. Noch gravierender sind die versteckten Kosten: Produktivitätsverlust, Unruhe im Team, erneute Recruiting-Kosten. Doch es geht auch anders. Wissenschaftlich fundierte Eignungsdiagnostik hilft Ihnen, die richtigen Talente zu gewinnen, gezielt zu entwickeln und starke Teams aufzubauen. Läuft bietet mittelständischen Unternehmen genau diese Lösung – mit erprobten Verfahren, viel Erfahrung und praxisnaher Beratung. Was ist Eignungsdiagnostik – und warum sollten Sie sie nutzen? Eignungsdiagnostik ist mehr als ein Bauchgefühl oder ein gutes Gespräch im Interview. Sie setzt auf wissenschaftliche Methoden, um die Eignung von Bewerber:innen oder Mitarbeitenden für eine bestimmte Rolle objektiv zu bewerten. Dabei geht es um mehr als Fachkompetenz – Persönlichkeit, Werte und Entwicklungspotenzial spielen eine zentrale Rolle. Unternehmen, die strukturierte diagnostische Verfahren nutzen, steigern ihre Trefferquote in der Personalauswahl um bis zu 50 %. Das bedeutet: weniger Fehlbesetzungen, stabilere Teams und gezielte Talententwicklung. Drei Anwendungsbereiche mit hohem Mehrwert 1. Personalauswahl: Die besten Talente gewinnen Objektive Daten statt Bauchentscheidung: Wissenschaftlich fundierte Verfahren Kulturelle Passung sicherstellen: Nicht nur Kompetenzen, auch Werte und Arbeitsstile abgleichen. Kosten sparen: Falsche Einstellungen reduzieren, Produktivitätsverluste vermeiden. 2. Führungskräfteentwicklung: Talente gezielt aufbauen Stärken gezielt erkennen und fördern: Welche Fähigkeiten sind vorhanden, welche sollten ausgebaut werden? Individuelle Entwicklungspläne: Maßgeschneiderte Programme statt Gießkannenprinzip. Bessere Führungskultur: Klar definierte Stärken führen zu selbstbewussteren, wirksameren Führungskräften. 3. Teambuilding: Erfolgreiche Zusammenarbeit sichern Komplementäre Kompetenzen gezielt zusammenbringen: Wer passt zu wem? Harmonie & Produktivität steigern: Weniger Konflikte, klarere Rollenverteilungen. Teamdynamiken verstehen und steuern: Stärkere Identifikation, weniger Reibungsverluste. Unsere Methoden: Wissenschaftlich & praxisnah Wir setzen auf zwei bewährte Verfahren, die objektive Ergebnisse liefern: LINC Personality Profiler Basiert auf dem Big Five-Modell, dem international anerkanntesten Modell der Persönlichkeitspsychologie. Betrachtet Charakter, Motive & Kompetenzen in einem ganzheitlichen Profil. Praxisbewährt in der Auswahl und Entwicklung von Fach- und Führungskräften. Profilingvalues Analysiert die individuellen Werte und Potenziale von Personen. Ermöglicht eine passgenaue Auswahl und Entwicklung nach Unternehmenszielen. Stärkt Motivation, Identifikation und langfristige Bindung von Mitarbeitenden. 1. Praxisbeispiel: Personalauswahl im Mittelstand Ein mittelständisches Unternehmen aus der Kunststofftechnik suchte einen neuen kaufmännischen Leiter. In der Endrunde standen drei Kandidaten. Mithilfe des Verfahrens Profilingvalues erhielten wir wertvolle, tiefere Einblicke in die Persönlichkeitsstruktur und Potenziale der Bewerber. Die Persönlichkeitsreports ermöglichten es dem Kunden, im finalen Gespräch nicht nur bekannte Stärken, sondern auch bisher unentdeckte Aspekte der Kandidaten gezielt zu hinterfragen. Nach der Auswertung der Reports führten wir ein Gespräch, in dem wir dem Kunden wichtige Hinweise und gezielte Fragestellungen für das bevorstehende Gespräch mit den Kandidaten mit auf den Weg gaben. Diese Unterstützung war für den Kunden von großem Wert und half, den Auswahlprozess präzise zu steuern. Am Ende fiel die Wahl auf die Kandidatin mit der besten Passung. Der Report half zudem dabei, den Onboarding-Prozess gezielt zu gestalten und Empfehlungen für die langfristige Entwicklung der neuen Führungskraft zu formulieren. 2. Praxisbeispiel: Eignungsdiagnostik zur Entwicklung junger Talente Ein mittelständisches Unternehmen aus dem Maschinenbau wollte das Potenzial seiner jungen Mitarbeiter besser verstehen und gezielt fördern. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen führten wir Gespräche und setzten das Verfahren Profilingvalues ein, um die individuellen Potenziale der jungen Talente zu erfassen. Die Reports lieferten uns wertvolle Einblicke, die es uns ermöglichten, konkrete Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Mitarbeiter zu geben. Diese Empfehlungen wurden im Anschluss in persönlichen Gesprächen mit den Talenten diskutiert. Auf Basis dieser Ergebnisse wurden spezielle Entwicklungsprogramme wie „Vom Kollegen zur Führungskraft“ ins Leben gerufen, um den jungen Talenten die nötigen Werkzeuge und Kenntnisse für ihre berufliche Weiterentwicklung zu bieten. So entstand ein klarer Entwicklungsweg , der die Mitarbeiter nicht nur identifizierte, sondern sie aktiv in den Prozess einband. Warum läuft? Weil Erfahrung den Unterschied macht Läuft bietet Ihnen nicht nur fundierte Eignungsdiagnostik, sondern auch einen erfahrenen Ansprechpartner: Jens Olberding, Arbeits- und Organisationspsychologe , mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Personalauswahl und Führungskräfteentwicklung. Er hat seine Ausbildung zum systemischen Coach an der European Coaching Academy in Florenz absolviert und kombiniert wissenschaftlich fundierte Methoden mit praxisnaher Beratung für den Mittelstand. Sie wollen Eignungsdiagnostik gezielt für Ihr Unternehmen nutzen? Lassen Sie uns darüber sprechen!